Pfarrkirche Lohberg
Am 29. Mai 1279 schenkte Bischof Heinrich II. von Regensburg dem Kloster Rott am Inn das Waldgebiet zwischen Osser, Arber und Zwercheck. Ab 1555 wurden Glasmacher in Lohberg sesshaft. Ab dem 17. Jahr-hundert wird in Lohberg von einer Kapelle berichtet. 1873 fasste man den Beschluss zum Bau einer Kirche. 1883 wurde die Weihe der neuen Kirche zur Ehren der Hl. Walburga vollzogen, als Filialkirche der Pfarrei Lam. Am 1.7.1922 erhob man Lohberg zur eigenen Pfarrei.
In der Nacht vom 9. zum 10.1.1959 fiel die Pfarrkirche den Flammen zum Opfer. Der Hochaltar mit dem Allerheiligsten und die beiden Seitenaltäre konnten gerettet werden. Bereits am 9.10.1960 wurde das neu errichtete Gotteshaus wieder eingeweiht.
1982 hielt Pfarrer Ambros Trummer Einzug in Lohberg. Da die Feier des „Hundertjährigen“ vor der Tür stand, entschloss man sich zu einer Außenrenovierung der Kirche. Im April 1984 konnte begonnen werden. 1991/92 folgte die umfassende Innenrenovierung. Sie wurde beim Pfarrfest 1995 mit der Weihe des neuen Volksaltares abgeschlossen. Dabei entstand auch der „Sternenhimmel“ über unserem Altar. Einzelne Sterne mit Nummer kann man für eine „Renovierungsgabe“ erwerben.
Wegen starker Verrußung, enormen Schäden am Balkenwerk und abblätternden Dachziegeln war 2018 eine erneute, gründliche Außen- und 2020 eine Innenrenovierung notwendig. Dabei ist auch die 60 Jahre alte Weise-Orgel komplett ausgebaut, gesäubert und neu eingestellt worden.
Hochaltar und Seitenaltäre sind materiell gesehen das wertvollste dieser Kirche. Es handelt sich um neuromanische Arbeiten, in Metall ausgeführt. Vermutlich stammen sie aus der Hand von Ludwig Goetz aus Regensburg.
Im Juli 1995 konnte Weihbischof W. Schraml den neuen Volksaltar mit Ambo einweihen. Der Bildhauer Josef Neustifter aus Eggenfelden hat ihn angefertigt. Der Altar hat die Form eines Schiffes, dass das Volk Gottes durch das Meer der Zeiten trägt.
Auf der Grundsäule befinden sich drei Bildtafeln:
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links: Motiv mit Adam und Eva unter dem Baum des Lebens als Sinnbild der Versuchung.
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vorne: Christus als Erlöser am Kreuz – daraus entspringt das Vermächtnis der Liebe. Darunter Johannes, der Lieblingsjünger und seine und unsere Mutter Maria.
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rechts: Der Hirsch am Wasserlauf mit der Aufforderung: „Gott ist das lebendige Wasser!“ Ergänzt mit der geöffneten Mauer von Berlin, daneben die Pieta für den Schmerz der deutschen Teilung. Altar und Ambo sind fest verankert, sie sind Mittelpunkt der Eucharistie: fest und unverrückbar. Darüber ist ein Sternenhimmel gespannt: d.h., wo Messfeier und Wort Gottes, da steht der Himmel offen.
Wie ein buntes Band zieht sich der Kreuzweg rund um unsere Kirchenwand. Bei der Innenrenovierung 1991 wurde er, nachdem er vorher übermalt worden war, auf vielfachen Wunsch und mit Spenden der Bevölkerung wieder freigelegt und wieder farbig gestaltet.
Das große Kreuz in der Mitte des Altarraumes hing bis zur Innenrenovierung rußgeschwärzt als Zeichen des Kirchenbrandes im Altarraum. Es wurde dann neu gefasst, um eine weitere Verkohlung zu verhindern.
Im Jahre 2011 brachte ein Feriengast die Figur der Altöttinger Madonna. Um der Madonnenstatue die nötige Ehre zu erweisen, wurde einer der Beichtstühle zur Mariengrotte umgewandelt. Mit dem Bild vom „Barmherzigen Jesus“ vom Faustina Kloster in Krakau und den Fotos unserer Täuflinge, Hochzeitspaare, Verstorbenen und Votivtafeln entstand ein Platz zum Erinnern, Beten und Hoffen.