Kleiderkammer der Pfarrei
Als 2015 die große Flüchtlingswelle Deutschland erreichte, wurde auch in Lam eine Asylunterkunft eröffnet. Flüchtende, vor allem aus den Krisengebieten Syriens und des Iraks, suchten hier Zuflucht, später auch aus Eritrea, Äthiopien und anderen Ländern. Sie kamen mit nichts hier an.
Ihre Not rührte die Frauen des kath Frauenbundes Lam. Frau Anni Graßl (+ 2020) begann mit ein paar weiteren Frauen ehrenamtlich die Kleiderkammer aufzubauen. Sie konnten in ein leerstehendes Ladengeschäft in der Arberstraße einziehen, das der Besitzer bis heute kostenlos mietfrei zur Verfügung stellt. Die Kirchenverwaltung übernahm und übernimmt immer noch die Kosten für Strom und Heizung.
So begann ein kleiner Helferkreis mit dem Verkauf von gebrauchter Kleidung und Haushaltswaren zu einem symbolischen kleinen Preis. Ein naher Kontakt zu den Flüchtlingen entstand, die sich mit ihren Sorgen und Wünschen an das Team wandten und Zuspruch und tatkräftige Hilfe erfuhren – bis heute. 2016 wurde kurzfristig auch ein Asylcafe angeboten. Hier konnten sich so Einheimische und Flüchtlinge kennenlernen und über Land, Essen und Kultur austauschen. Nikolausbesuch und jährliche Weihnachtsgeschenke intensivierten den Kontakt.
Mittlerweil ist die Kleiderkammer mit ihren sechs ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ein fester Bestandteil in unserer Pfarrei und Gemeinde. Die Flüchtlinge wechseln, doch das Vertrauen zwischen Team und ihnen ist nach wie vor groß. Hilfe bei der Wohnungssuche, bei Behördenanträgen, bei der Arbeitssuche, bei Fragen zur Kinderausstattung - immer haben die Frauen des Teams ein offenes Ohr für alles, was den Flüchtlingen am Herzen liegt. Die bescheidenen Einnahmen werden gespendet, kommen zum Teil wieder den Flüchtlingen zugute oder fließen in Hilfsprojekte. Danke sagt das Team dem Hausbesitzer und Pfarrei, dass sie diese Angebot mögich machen.